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DPI und die Auflösung einer Bilddatei

DPI und die Auflösung einer Bilddatei

DPI steht für „dots per inch“, also Punkte pro Zoll, und beschreibt die Auflösung einer Bilddatei.
Je höher die Auflösung ist, umso schärfer und detaillierter ist das Bild. Bei der Erstellung von Druckdaten ist darauf zu achten, dass Bilder und Fotos in der geforderten Auflösung geliefert werden, dass das fertige Produkt der gewünschten Qualität entspricht und die Bilder am Ende nicht „verpixelt“ aussehen. Dabei ist entscheidend, was für ein Printprodukt produziert werden soll und vor allem, aus welchem Abstand es betrachtet wird.
Aber was ist die geforderte Auflösung und wie kommt sie zustande?

DPI-Norbert

Das menschliche Auge hat eine Winkelauflösung von einer Bogenminute. Eine Bogenminute ist, ebenso wie eine Minute der sechzigste Teil einer Stunde ist, der sechzigste Teil eines Grades, also etwa 0,0167°. Auflösung ist in dem Fall der Abstand zwischen zwei Punkten, bei dem sie tatsächlich noch als zwei Punkte zu erkennen sind und nicht als ein einziger. Wenn mal also weiß, aus welcher Entfernung ein Bild betrachtet wird, kann man mit der Tangensfunktion diesen Abstand berechnen: Punktabstand = tan(Winkelauflösung) * Betrachtungsabstand
Bei einer Broschüre geht man davon aus, dass man sie aus circa 30 cm Abstand betrachtet. Setzt man diese Werte in die obige Formel ein, kommt man auf:
tan (0,0167°) * 300 mm = 0,087 mm
Soweit müssen zwei Punkte also auseinanderliegen, damit das Auge sie noch unterscheiden kann.
Das Ganze müssen wir nun noch in Zoll umrechnen. 1 Zoll entspricht 25,4 mm.
25,4 mm / 0,087 mm = 291
Daher kommen Sie also, unsere ominösen 300 dpi für ein Bild!
Ein Plakat betrachtet man aus einem größeren Abstand, dementsprechend ist der Punktabstand größer, und es reicht eine Bilddatei in einer niedrigeren Auflösung.
Von folgenden Richtwerten kann man ausgehen:

ProduktBetrachtungsabstandBildauflösung
Flyer, Broschüren, Magazin30 cmca. 300 dpi
Poster, Plakate bis DIN A21 mca. 100 dpi
Plakate DIN A1 und DIN A02 m und mehrca. 50 dpi
Großflächenplakate5 m und mehrca. 50 dpi

Ein „Trick“ ist es, mit einem Bildbearbeitungsprogramm ein zu niedrig aufgelöstes Bild neu berechnen zu lassen und die Auflösung zu erhöhen. Dabei können allerdings nie neue Bildinformationen hinzugefügt werden, sondern die vorhandenen Daten werden nur interpoliert, das heißt, ähnliche Bildpunkte generiert und aufgefüllt. Eine Verbesserung gibt es dadurch nicht.
Schummeln gilt also nicht!
Ebenso kann die Qualität eines Bildes, das gedruckt werden soll, nicht am Monitor beurteilt werden, da dieser nie die Auflösung einer Druckmaschine wiedergeben kann. Selbstverständlich unterziehen wir aber alle Daten einem Check, bevor wir sie verarbeiten.

Weitere Informationen zu Begriffen aus dem Druckbereich finden Sie in unserem Drucklexikon!

3 comments
  • Ich finde diese Berechnung ja toll. Genau das was ich gesucht habe.
    Um sie zu genau zu verstehen, wollte ich sie nachrechnen.
    Aber entweder ich stehe total auf dem Schlauch, oder da stimmt was nicht…

    Da steht: tan (0,0167°) * 300 mm = 0,087 mm

    Wenn ich rechne 0,0167 x 300 ergibt das 5,01 mm

    Wo ist denn da der Fehler?

    Wäre dankbar, wenn mir das jemand erklären könnte.

    Reply
  • Ich habe etwas zu DPI und Zoll recherchiert und diese tolle Erklärung gefunden. Danke! Mir war nicht so bewusst, dass der DPI Wert von der Entfernung zum Betrachter gestaltet werden kann. Jetzt ist mir auch klar – warum einige Riesenplakate, die ich gesehen habe, aus der Nähe so pixelig waren und wie das Auge in der Hinsicht funktioniert. Was gelernt. 🙂

    Reply

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