Wir alle kennen es: das Recyclingpapier. Oft noch als graues, wenig schönes Papier für Schulhefte oder Collegeblöcke verschrien, hat das Recyclingpapier sein graues Image inzwischen aufpoliert. Es ist von Papieren, die aus Frischfaserzellstoff hergestellt werden, kaum noch zu unterscheiden.
Als Spezialisten für den Druck beschäftigen wir uns intensiv mit den Möglichkeiten von klimaneutraler Produktion und umweltfreundlichen Materialien. Bei dierotationsdrucker.de geben wir Ihnen einen Überblick, was Recyclingpapier ist und welche Eigenschaften es hat. Außerdem erfahren Sie, wann Sie dieses Papier einsetzen können und wie es zu einer umweltfreundlichen Entwicklung beiträgt.
Umweltfreundliche Druckentscheidungen treffen
Wenn wir Anfragen zum Druck von Broschüren, Magazinen oder anderen Druckprodukten erhalten, werden nicht mehr nur Parameter wie Umfang, Auflage, Format und Grammatur erhoben, und später mit den Eckdaten wie Preis, Lieferzeit und Ähnlichem in die Waagschale geworfen. Immer öfter wird auch hinterfragt, wie man ein möglichst umweltfreundliches Druckerzeugnis herstellen kann.
Wir bieten beispielsweise die klimaneutrale Druckproduktion oder den Druck auf zertifizierten Papieren an, die aus Holz hergestellt wurden, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Eine weitere Möglichkeit, die noch wesentlich ressourcenschonender ist, ist die Verwendung von Papier, für das erst gar keine Bäume gefällt werden müssen – recyceltes Papier.
Was ist Recyclingpapier?
Während Frischfaserpapier aus meist importiertem Zellstoff – und somit häufig aus Urwaldhölzern – hergestellt wird, entsteht Recyclingpapier aus Altpapier, Pappe und Karton. In den ersten Jahren nach der Entwicklung entstand das Vorurteil, dass Recyclingpapier grau und hässlich ist. Außerdem konnte es damals qualitativ nicht mit dem Frischfaserpapier mithalten.
Inzwischen kann sich das Recyclingpapier mit der Qualität von Frischfaserpapier mühelos messen. Es erfüllt alle relevanten Normen, die für den Druck, zum Kopieren und zur Archivierung wichtig sind.
Herstellung von Recyclingpapier
Für Recyclingpapiere werden gebrauchte Papiere, Pappen und Kartonagen, beispielsweise aus Haushaltssammlungen, in wenigen Schritten zu neuem Papier:
- Das Papier wird mechanisch in kleine Stücke zerteilt und in Wasser in seine einzelnen Papierfasern zerteilt.
- Der wässrige Brei durchläuft dann einen Reinigungsvorgang, um Fremdkörper wie zum Beispiel Heftklammern, Klebstoffreste und auch Druckfarben zu entfernen (Deinking).
- Eventuell folgt ein Bleichvorgang. Das kann mit unterschiedlichen chemischen Hilfsmitteln geschehen.
- Im letzten Schritt wird aus dem gereinigten Faserstoff neues Papier: entweder reines Recyclingpapier aus 100 % Altpapier oder es kommt ein Anteil Frischfasern hinzu.
Leider lässt sich der Vorgang nicht beliebig oft wiederholen. Nach circa 5 bis 7 Recyclingzyklen werden die einzelnen Papierfasern zu kurz. Das daraus entstehende Papier hätte nicht mehr genügend Reißfestigkeit und Stabilität.
Vorteile von wiederverwertetem Papier
- Für die Herstellung von 1 kg Recyclingpapier benötigt man wesentlich weniger Wasser und Energie als für Frischfaserpapier.
- Qualitativ ist Recyclingpapier gleichauf mit dem Frischfaserpapier.
- Recyclingpapier spart Ressourcen, weil kein frisches Holz genutzt wird, und verringert Abfallberge.
- Die Transportwege sind wesentlich kürzer.
- Es enthält weniger Chemikalien und ist für die Gesundheit unbedenklicher.
Nachteile von wiederverwertetem Papier
- Altpapier ist begrenzt. Vor allem weiße Altpapiersorten sind nur zu 7 % in der Altpapiersammlung enthalten.
- Die Papierfasern verkürzen sich mit jedem Verwertungsvorgang. Nach etwa 5 bis 7 Zyklen kommt es zu einem nennenswerten Qualitätsverlust. In Deutschland sind die Recyclingpapiere im Durchschnitt aber erst 2-mal recycelt.
Woran erkennt man Recyclingpapier?
Wer für sein Produkt Recyclingpapier einsetzen möchte, kann auf folgende Auszeichnungen achten:
- Blauer Engel (100 % Altpapier)
- EU-Ecolabel (100 % Altpapier)
- FSC Recycled-Label (mindestens 85 % Altpapier)
Wann eignet sich Recyclingpapier?
Die Farbpalette von recyceltem Papier reicht heute vom altbekannten Grau bis zum strahlenden Weiß. Sie können sich also bewusst entscheiden, ob Sie mit der Farbe des gewählten Papiers ein umweltbewusstes Image zeigen wollen. Aber auch nachhaltige Unternehmen, die sich weißes Papier wünschen, gehen nicht leer aus.
Bei Recyclingpapier müssen Sie sich keine Sorgen mehr um die Qualität machen. Die Papiere erfüllen die Anforderungen für anspruchsvolle Druckverfahren und deutsche Industrie-Normen. Sie eignen sich daher sogar für hochwertige Kataloge, Imagebroschüren oder Geschäftsberichte.
Spannende Vergleiche zum Thema „klimabewusste Entscheidungen“
Faszinierend ist die Betrachtung des Energievergleichs, den man in der IFEU-Studie (Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserstoff, 2006) findet. Natürlich kann Papier keinen Kaffee kochen oder das Büro beleuchten. Aber Sie erhalten eine konkrete Vorstellung, was an Energie gespart werden kann, wenn Sie Recyclingpapier nutzen:
- Mit 3 Blatt Recyclingpapier können Sie eine Kanne Kaffee kochen.
- 250 Blatt lassen eine 11-Watt-Energiesparlampe mehr als 50 Stunden leuchten.
- Mit 500 Blatt können Sie Ihre Wäsche waschen.