Der Rotationsdruck ist ein Druckverfahren, mit dem Printmedien in hoher Auflage günstig gedruckt werden können. Mit dieser Drucktechnik lassen sich mehrere Hauptdruckverfahren anwenden. Der Rotationsdruck ist eine der am häufigsten genutzten Druckmethoden für die Erstellung von Zeitungen, Katalogen und anderen Druckwerken.
Wir von dierotationsdrucker.de haben für Sie einen Überblick zusammengestellt. Hier erfahren Sie, was der Rotationsdruck ist, wie er sich entwickelte, welche Druckverfahren mit ihm möglich sind und wann er sich besonders eignet.
Was ist Rotationsdruck?
Wie der Name bereits anklingen lässt, rotieren bei dieser Drucktechnik zwei gegenläufige Zylinder. Hier wird das Prinzip rund auf rund angewendet. Der Bedruckstoff – das Papier – wird zwischen den Druckformen durchgeführt. Die Zylinder pressen die Farbe an den vorgesehenen Stellen auf das Papier. Es wird von „Gegendruckzylinder“ gesprochen.
Üblicherweise gibt es für jede Farbe ein Druckwerk. Diese können hintereinander oder übereinander aufgebaut sein und die Papierbahnen laufen in hoher Geschwindigkeit durch alle Druckwerke hindurch. Hieran schließen sich Schneide- und Falzwerke an, die das Papier in die vorgesehene Größe schneiden sowie falten.
Die Zylinder können über 1.000 Umdrehungen pro Minute schaffen. Daher ermöglichen die Rollenrotationsmaschinen hohe Druckleistungen von ungefähr 60.000 Drucken pro Stunde. Bei diesem Verfahren ist das Ziel, innerhalb kürzester Zeit möglichst viel zu drucken. Es ist die schnellste Druckvariante weltweit.
Die Entwicklung des Rotationsdrucks
Der Rotationsdruck entwickelte sich aus der Tiegeldruckpresse und der Zylinderpresse. Der Brite Augustus Applegath baute 1846 für die Times eine Rotationsmaschine. Diese bewältigte 12.000 Drucke pro Stunde. In den folgenden Jahren erfuhr das Modell in England, Amerika und Frankreich Verbesserungen.
John Walter III., der Inhaber der Times, und zwei Techniker bauten zwischen 1862 und 1866 die erste moderne Rollenrotationsmaschine, die später den Namen „Walterpresse“ erhielt. 1885 kamen noch das Schneide- und Falzwerk dazu.
In Deutschland nahm sich die Maschinenfabrik Augsburg – später MAN AG – 1873 der Walterpresse an und entwickelte diese weiter. Das neue Modell wurde auf der Weltausstellung in Wien präsentiert. Nur wenige Jahre später gelang mit einer Rotationsmaschine von MAN der Illustrationsdruck.
Da in Deutschland bereits 1817 die erste Druckmaschinenfabrik der Welt – Koenig & Bauer – gegründet worden war, ist es nicht verwunderlich, dass bereits 1883 die erste Rotationspresse in einer deutschen Druckerei ihren Dienst aufnahm.
Der deutsche Beitrag zum Rotationsverfahren ist bedeutend. 1902 konnte die erste Rotationsmaschine bereits Text und Bild gleichzeitig drucken. Nur zehn Jahre später entwickelte die Vogtländische Maschinenfabrik mit Caspar Hermann die erste Rollenoffsetmaschine. Kontinuierliche Optimierungen erhöhten die Zahl der Druckauflagen pro Stunde stetig.
Wann spricht man von Rotationsdruck?
Mit dem Rotationsdruck lassen sich alle drei Hauptdruckverfahren umsetzen:
- Tiefdruck
- Hochdruck
- Flachdruck (Offsetdruck)
Auch beim Offsetdruck, welcher sowohl als Rollenoffsetdruck als auch als Bogenoffsetdruck vorkommt, wird von Rotationsdruck gesprochen, sofern der Druck auf Papierbahnen stattfindet. Im Vergleich zum Rollenoffsetdruck ist der Bogenoffsetdruck langsamer. Statt das Papier von einer tonnenschweren Rolle zuzuführen, werden einzelne Papierbögen durch die Farbwerke transportiert. Dafür ermöglicht der Bogenoffsetdruck Mehrfachdrucke in einem Arbeitsgang.
Vorteil gegenüber dem Bogendruck
Im Rotationsdruck geschieht der Druck und die Weiterverarbeitung (Falzen und Schneiden) in einem Arbeitsgang und mit identischer Geschwindigkeit. Wohingegen im Bogendruck der Druckvorgang von der Weiterverarbeitung getrennt ist. Darüber hinaus ist die Maschinengeschwindigkeit des Rotationsdruck deutlich höher als die des Bogendrucks. Auf Grund dieser höheren Geschwindigkeit in Verbindung der Zusammenführung der Arbeitsschritte verschafft sich der Rotationsdruck einen deutlichen Zeitvorteil bei hohen Auflagen.
Wann kommt der Rotationsdruck zum Einsatz?
Bei sehr hohen Auflagen lohnt sich der Rotationsdruck, da in sehr kurzer Zeit sehr große Stückzahlen produziert werden können. Besonders nützlich ist das für Unternehmen, bei denen bis zum nächsten Morgen die Printmedien fertig sein müssen.
Für folgende Druckwerke lohnt sich das Rotationsdruckverfahren:
- Zeitungen
- Kataloge
- Beilagen
- Preislisten
- Zeitschriften
- Broschüren
- Bücher
- und anderes