Ein Farbbild entsteht durch die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK). Buntfarben sind die ersten drei, dazu kommt die Unbuntfarbe Schwarz. Das Zusammenspiel dieser lasierenden Farben bestimmt das Ergebnis. Die Intensität und Tiefe hängt davon ab, wie C, Y, M und K in der Druckdatei angelegt und welche Farbprofile angewandt werden. Auch das Papier spielt eine Rolle.
Maximaler Farbauftrag
In der Druckdatei haben C, M, Y und K Prozentanteile, die den Farbauftrag beim Drucken bestimmen. Jede Farbe kann maximal vollflächig, also mit 100 Prozent belegt werden. Somit wären, wenn man alle Farben vollflächig anlegt, maximal 400 Prozent möglich. Dann wäre aber die Folge, dass die Farbe nicht schnell genug trocknet. Damit das Druckergebnis stimmt, sollte der Wert aller Farben zusammen maximal 300 Prozent betragen, bei Zeitungspapier nur bis maximal 220 Prozent. Dazu gibt es auch einen separaten Blog-Beitrag: http://blog.dierotationsdrucker.de/maximaler-farbauftrag/
bunt – unbunt – UCR – GCR
Aber es geht nicht nur um die Menge des Farbauftrags, sondern auch um brillante, scharfe, tiefe Farben in den Bildern, also wie Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz kombiniert werden – der Farbaufbau. Grundsätzlich gibt es den Unbunt- und den Buntaufbau. Varianten sind Under Color Removal (UCR) und Grey Component Replacement (GCR). UCR ist ein Buntaufbau mit Unterfarbenreduzierung, GCR ist der maximale Unbuntaufbau.
Die Separation eines Bildes in die einzelnen Druckfarben findet beim Wandel bzw. der Anpassung der Bilddaten für den Druck (CMYK-Daten) statt. Oft übernehmen ICC-Profile die Einstellungen, die auf das jeweilige Papier angepasst sind. In diesen Profilen ist die Art des Farbaufbaus festgehalten.
Beim Buntaufbau werden alle Farben eines Bildes durch die Mischung der Primärfarben Cyan, Magenta und Gelb erzielt. Hierbei entstehen graue Töne wie auch Schwarz durch die jeweils gleichen Anteile der jeweiligen Farben. Schwarz wird theoretisch gar nicht benötigt. Es wird zur Verstärkung der Tiefenzeichnung und des Kontrasts eingesetzt.
Der reine Buntaufbau kommt nur selten vor. Denn nachteilig ist, dass Grautöne im Druck bei bereits kleinsten Schwankungen der Farbmischung wahrnehmbar sind – das Grau bekommt einen Farbstich. Auch der Farbanteil wird zu hoch, was zum schlechten Trocknen führt.
Wozu Unbuntaufbau
Zur Minderung des Farbauftrags verwendet man den Unbuntaufbau. Es werden sämtliche Farbanteile aus CMY, die ein Schwarz ergeben würden, durch 100 Prozent Schwarz (K) ersetzt (Schwarzaufbau). Grauwerte, die aus der Zusammensetzung gleicher Anteile von CMY erstehen, ersetzt man mit Schwarzanteilen, um den gleichen Grauwert zu erzielen. Beim UCR-Aufbau werden die gleichen Anteile von Cyan, Magenta und Gelb in den dadurch neutralen Bereichen reduziert und durch Schwarzanteile ersetzt.
GCR geht noch einen Schritt weiter. Diese Variante reduziert den Farbauftrag nicht nur durch das Ersetzen der Grautöne, sondern ersetzt auch einzelne Buntfarben durch Schwarz. Die Gefahr besteht dabei, dass zu viel Schwarz die Bilder im Druck kraftlos und grau wirken und an Brillanz verlieren. Es kann auch zu sichtbaren Tonwertsprüngen führen, wenn die Umrechnung nicht stimmt. Deshalb sollte GCR nur maßvoll eingesetzt werden. GCR ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Druckprodukte schnell trocknen und wenig Farbauftrag aufweisen sollen.
Zum Bild “Darstellung nach dem Unbuntaufbau”: Deutlich kann man den Unterschied zu den Originaldaten vor allem im reduzierten Cyan- sowie Gelbauszug als auch im erhöhten Schwarzauszug erkennen.
In den meisten Farbseparationseinstellungen der Anwendungsprogramme und in den gängigen ICC-Profilen wie ECI-ISO Coated und Uncoated ist deshalb bereits ein mittleres GCR beim Arbeitsfarbraum eingestellt.
Vorteile
- Wesentliche Stabilisierung des Druckprozesses
- geringerer Farbverbrauch
- weniger Trocknungsprobleme
- weniger Makulatur
- verbesserte Bildwiedergabe
Um die Sache einfach zu machen, stellen wir Ihnen unsere für die verschiedenen Papiersorten optimierten Farbprofile zu Verfügung. Im Service-Center unseres Webshops finden Sie unter „Download“ alle Varianten https://www.dierotationsdrucker.de/download.htm